In zwei Versen, die dem ersten Brief des Petrus entnommen sind, wird auf die im Bau befindliche Kirche, auf diejenigen, die sie bauen, und auf die Gesinnung beim Bauen hingewiesen.
Laßt euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen.
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.
1. Petrus 2. 5 und 9 Einheitsübersetzung
In Kapitel 2, V. 5 spricht der Apostel vom Aufbau eines geistlichen Tempels, …. und auch von denen, die bauen: einer Gruppe von Priestern, die Gott geweiht sind und ihm geistliche Opfer darbringen sollen.
Das verdeutlicht er im V. 9: der geistliche Tempel, der gebaut wird, ist die Kirche, Gottes Volk des Neuen Testaments. Die Kirche, der Tempel Gottes, besteht aus jedem lebendigen Stein, d.h. aus jedem wiedergeborenen Christen, der sein ganzes Vertrauen auf den Herrn gesetzt hat (Johannes 1,11-12).
Bauen? Wer ist dazu fähig?
Wer sind die Erbauer dieses geistlichen Tempels, dieser Kirche?
Es sind alle Christen, die ganze Kirche als Ganzes. Es sind all jene, die von Christus befreit wurden, um Gottes Volk zu bilden.
Der Apostel Petrus bezeichnet sie unter der Inspiration des Geistes als eine Gemeinschaft von Priesterkönigen. Gott gibt ihnen die Verantwortung und den Auftrag, die Werke Gottes zu feiern.
Wie? Indem sie ein echtes christliches Leben führen, indem sie bezeugen, dass dieses christliche Leben Hoffnung, ewige Hoffnung bringt.
Aufbauen? Zu welchem Zweck?
„Lasst euch zu einem geistigen Haus aufbauen !“
Lasst uns aufbauen, erbauen: setzen wir alle Bausteine ein, die unserem Glaubensleben mit Gott Form geben, und auch unsere Beziehung zu anderen fördern
Die Bibel lesen und überdenken, allein, in kleinen Gruppen und als Gemeinde.
Und auch Zeugnis aus der erlebten Erfahrung und aus dem erklärten Wort Gottes geben, brüderliche Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe und Unterstützung, etc.
Auf der Grundlage der Beispiele aus der Bibel und je nach den Bedürfnissen, die sich ergeben oder die wir zu erkennen suchen.
Die Kirche ist in erster Linie Gottes Plan. Sie wird vor ihm herrlich schön erscheinen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler, Gottes würdig und makellos. (Epheser 5:27). Die Kirche nach dem Vorbild des Neuen Testaments, die von Christus gewollte Kirche, wurde nie aufs Geratewohl gebaut.
Die Geschichte der Kirche über die Jahrhunderte und die aktuellen Ereignisse stellen verschiedene Modelle dar: die der Volkskirchen , der katholischen und der protestantischen, denen man automatisch angegliedert wird, ohne vorherige persönliche Stellungsnahme, und die der Sekten, die Produkte des Willens eines Menschen oder einer Gruppe sind.
Die dem Neuen Testament gemäße Kirche ist keine Gruppe von Menschen, die den Umständen, dem Willen der Menschen und sogar dem Wunsch eines einzelnen Menschen die Tüchtigkeit zum Zusammenleben überlassen haben.
Es ist also kein Nebeneinander freier Einzelgänger, die sich frei fühlen, heute am Leben einer Gemeinde teilzunehmen, morgen an einer anderen, und übermorgen ihre eigene Kirche nach eigener Auffassung zu erfinden.
Die Kirche entsteht durch einen bewussten und freiwilligen langfristigen Aufbau , nicht durch passive Mitgliedschaft.
Unser Engagement als Christen macht uns vor Gott und vor anderen verantwortlich. Möge unser persönliches und gemeinschaftliches Leben immer dem Vorbild der biblischen Lehre entsprechen.
Gebaut auf das Fundament der Apostel, seiner Propheten, hat es Jesus Christus selbst als Schlüsselstein. (Epheser 2:20)
Das Leben und das Wachstum der Kirche werden ohne uns nicht möglich sein. Werden wir uns unserer Verantwortung und unserer Handlungsmöglichkeiten bewusst,… um darin eine aktive Rolle zu spielen.
Das alles hat als Ziel, zu erbauen, aufzubauen, voran zu treiben. Es geht nicht darum, passiv darauf zu warten, dass es allein geschieht…. oder dass andere es für uns tun….
Aufbauen, wie macht man das? In welcher Gesinnung?
Petrus hatte Recht zu sagen: wir Christen sind ein auserwähltes Geschlecht, eine Gemeinschaft von Priesterkönigen. In anderen Übersetzungen: ein königliches Priestertum, d.h. ein Volk von Königen, die Gott als Priester dienen. Es ist ein doppelter Auftrag.
Zuerst die Funktion des Priesters.
Die Aufgabe eines Priesters ist es, Gott Opfer darzubringen. Der Priester ist auch ein Mittler, d.h. ein Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Im Alten Testament hatte Gott diesen Auftrag besonders ausgewählten Männern anvertraut.
Seit Pfingsten gibt sie Gott den Gläubigen. Wir Gläubigen sind berufen, uns selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt (Römer 12,1).
So bleiben wir uns bewusst, dass unser Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, die Wohnung Gottes…. und wir leben entsprechend.
Wir sind auch für die Verkündigung der Botschaft der Versöhnung verantwortlich (2. Korinther 5,20).
Es ist die Versöhnung des Sünders mit Gott, die durch das Sühnewerk Christi ermöglicht wird. Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung hat er für unsere Sünden an unserer Stelle bezahlt.
Wie können wir über diese Versöhnung sprechen?
Erzählen wir, wie wir sie erlebt haben, wie Gott unser Leben verändert hat. Erzählen wir, erklären wir einfach, was unser Leben vorher, ohne Gott, war, durch die Sünde verdunkelt, und das Leben danach, mit Gott im Licht.
Bringen wir andere voran mit der Lust, mit dem Willen auf ein christliches Leben, das Gott ehrt, das andere achtet und liebt…. Und begleiten wir immer unser Zeugnis mit Gebet.
Dann wird die königliche Funktion
Ist es nicht erstaunlich: Petrus spricht weder vom Herrschen noch vom Regieren! Das ist doch, was von einem König oder einem politischen Leiter erwartet wird. Achtung, worum es hier geht, ist die Verantwortung der Funktion, nicht der Ruhm des Titels.
Eigentlich kann in der Kirche kein Christ regieren, ganz allein über andere herrschen.
Ist er dazu berufen, eine Autorität auszuüben, so geschieht das immer im Rahmen und unter der Aufsicht der Disziplin und der Gemeinschaft der Gemeinde. Deshalb ist der Ausdruck plural. Es handelt sich um eine gemeinschaftliche Aufgabe; sie beinhaltet mehr Verantwortung als Ruhm.
Nicht hier, auf dieser Erde, in der Zeit unseres christlichen Lebens, werden wir auf menschliche Weise herrschen, auch wenn wir behaupten, dies mit Gott zu tun.
Hier auf Erden hat der Christ als König den Auftrag, ein Diener Gottes und seines Nächsten zu sein.
Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste, und der Führende soll werden wie der Dienende.
Lukas 22.25-26 Einheitsübersetzung
Auch in seinem Zeugnis heißt es, den Fallstrick zu vermeiden, als König aufzutreten, …..als Herrscher, der alles weiß, wenn er mit unwissenden Menschen konfrontiert wird.
Auch wenn unser Gesprächspartner nicht viel über den christlichen Glauben weiß, sollten wir uns auf das Wenige gründen, was er weiß, um ihn weiterzuführen, …. und dabei die möglichen Fehler und Ungenauigkeiten korrigieren.
Wir sollen uns, von der Liebe ( d.h. der Art sie weiterzugeben) geleitet, an die Wahrheit (was ich der Bibel zufolge als richtig erkannt habe) halten und in allem wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt. (Epheser 4:15).
Lasst uns daher in jeder unserer Kirchen lernen, uns unserer Verantwortung als Christen bewusst zu werden.
Wir wissen es ja: wir sind nicht nur Diener, sondern auch Freunde Gottes. Christus hat uns alles übermittelt, was er von seinem Vater gelernt hat. Und wir wissen, dass er uns auserwählt hat, dauerhafte Früchte zu tragen (Johannes 15:15-16).
Warten wir nicht darauf, dass ein paar Verantwortliche alles tun, während die anderen Mitglieder der Gemeinschaft die Rolle von Gemeindemitgliedern, von „Ölgötzen“ auf ihren Bänken spielen. Obwohl nicht alle spezifische Funktionen bei der Verkündigung des Wortes haben, hat jeder von uns eine gewisse Verantwortung, anderen Zeugnis zu geben und ihnen zu dienen.
Seien wir recht bewusst und dankbar für diese freien Zugang sowohl für Männer als für Frauen zu allen Aufgaben. Und achten wir auf die Gesinnung, in der wir unseren Dienst für Gott, in der Kirche, zu Gunsten anderer noch besser spezifizieren können.
C.Streng