{"id":4137,"date":"2016-06-21T15:52:50","date_gmt":"2016-06-21T14:52:50","guid":{"rendered":"http:\/\/theosnotizen.com\/?p=4137"},"modified":"2016-06-21T15:52:50","modified_gmt":"2016-06-21T14:52:50","slug":"oberherrschaft-gottes-verantwortung-menschen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/2016\/06\/21\/oberherrschaft-gottes-verantwortung-menschen\/","title":{"rendered":"Oberherrschaft Gottes, Verantwortung des Menschen"},"content":{"rendered":"

Oberherrschaft Gottes, Verantwortung des Menschen,\u00a0zwei grundlegende Tatsachen in der Sch\u00f6pfung<\/h2>\n

Oberherrschaft Gottes<\/strong> und Verantwortung des Menschen sind zwei grundlegende Tatsachen in der Sch\u00f6pfung, aber viel Leute sind der Ansicht, dass sie sich gegenseitig ausschliessen, jedenfalls in rationaler Hinsicht.<\/p>\n

Wie verh\u00e4lt es sich in geistlicher Hinsicht\u00a0: welchen Inhalt gibt die Bibel diesen beiden Begriffen und wie kann ein Christ sie wahrnehmen und sie ohne innere Zerrissenheit ausleben\u00a0?
\n– Was versteht man unter \u00ab\u00a0Oberherrschaft\u00a0\u00bb\u00a0?
\n– Ist menschliches Handeln frei oder vorausbestimmt\u00a0?
\n– Ein m\u00f6glicher Ausgleich
\n– Calvinismus und Arminianismus<\/p>\n

1. Gottes Oberherrschaft<\/h2>\n

Ein ungew\u00f6hnliches Wort<\/h3>\n

Schl\u00e4gt man in den protestantischen und katholischen Katechismen nach, so wird man \u00fcberrascht, dass weder der eine noch der andere eine Rubrik mit diesem Titel vorweist. Das versteht sich, wenn man bedenkt, dass weder dieses Wort noch der Begriff \u00ab\u00a0Allm\u00e4chtiger\u00a0\u00bb in der Bibel besonders gel\u00e4ufig sind. Was man im AT \u00f6fter trifft, ist \u00ab\u00a0Herr der Heerscharen\u00a0\u00bb (Luther) oder \u00ab\u00a0Herr der ganzen Welt\u00a0\u00bb (Gute Nachricht), und im NT \u00ab\u00a0Herr \u00fcber Himmel und Erde\u00a0\u00bb (Matth\u00e4us 11. 25). Der franz\u00f6sische protestantische (reformierte) Katechismus enth\u00e4lt ein ganzes Kapitel \u00fcber \u00ab\u00a0die Vorherbestimmung\u00a0\u00bb (Pr\u00e4destination), die eine praktische Auswirkung der Oberherrschaft Gottes ist.<\/p>\n

Keine Definition sondern praktisch Einsatz<\/h4>\n

In der Bibel wird der Begriff nicht definiert, sondern in seiner Wirkung dargestellt
\nWie auch f\u00fcr viele andere Begriffe bietet die Bibel keine theoretische Definition, sondern zeigt diese Oberherrschaft in ihrem praktischen Einsatz und solche Stellen sind zahlreich, sowohl im AT als im NT. Hier einige Beispiele\u00a0:<\/p>\n

Dir, Herr, geh\u00f6ren Gr\u00f6\u00dfe und Kraft, Ehre und Hoheit und Pracht! Alles im Himmel und auf der Erde ist dein Eigentum; dir geh\u00f6rt alle Herrschaft, du bist hoch erhoben als das Haupt \u00fcber alles!\u00a0<\/em>1. Chronik 29.11<\/p>\n

Denn alles, was er will, das tut er auch, im Himmel und auf der Erde, auf den Meeren und in allen Tiefen<\/em>.\u00a0Psalm 135.6<\/p>\n

\u00a0<\/span>Ich k\u00fcndige an, was geschehen wird, lange bevor es eintrifft. Und das sage ich euch: Wenn ich etwas plane, dann wird es auch ausgef\u00fchrt. Alles, was ich mir vornehme, das tue ich auch<\/em>.\u00a0Jesaja 46.10<\/p>\n

Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und auf der Erde lebt, die sichtbaren Gesch\u00f6pfe auf der Erde und die unsichtbaren im Himmel \u2013 die Thronenden, die Herrschenden, die M\u00e4chte, die Gewalten.\u00a0Alles hat Gott durch ihn geschaffen, und alles findet in ihm sein letztes Ziel.\u00a0Er steht \u00fcber allem, und alles besteht durch ihn.<\/em>\u00a0Kolosser 1.16-17<\/p>\n

Was versteht man unter \u00ab\u00a0Gottes Oberherrschaft\u00a0\u00bb\u00a0?<\/h3>\n

Er ist frei\u00a0<\/strong>: niemand und nichts hat Gewalt oder Macht \u00fcber ihn\u00a0; er aber hat Macht und Gewalt \u00fcber alles.
\nEr ist allm\u00e4chtig\u00a0<\/strong>: niemand und nichts hat Bestand und Halt neben ihm\u00a0; nicht kann ausserhalb von ihm wirken oder sich ihm tatkr\u00e4ftig widersetzen.
\nEr ist allwissend<\/strong>\u00a0: er kennt alles gr\u00fcndlich schon vor der Sch\u00f6pfung\u00a0; er ist \u00fcberall zugleich gegenw\u00e4rtig.
\nEr ist am Anfang von allem<\/strong>\u00a0: alles Bestehende hat seinen Ursprung, seine Existenzberechtigung, sein Recht zu bestehen in ihm.
\nEr ist am Ende von allem\u00a0<\/strong>: alles Bestehende existiert in Bezug auf ihn, zu seinem Ruhm.
\nEr ist echte Liebe<\/strong>\u00a0: er ist ein Gott der Geselligkeit, der einen Bund mit seinen Gesch\u00f6pfen schliesst. Er ist unbedingt zuverl\u00e4ssig, immer derselbe in seiner bedingungslosen, vorbehaltslosen Liebe.
\nEr ist wirklich heilig<\/strong>, durchaus rein und gerecht, allem \u00dcbel fremd und unzug\u00e4nglich.
\nEr ist ewig<\/strong>, ohne Anfang oder Ende, ausserhalb von Raum und Zeit, er \u00e4ndert sich keineswegs.
\nEr ist des Leben<\/strong>, das nur in ihm (fort)bestehen kann.<\/p>\n

Eine lebensch\u00f6pfende Person sonder gleichen<\/h4>\n

Alle diese verbundenen Eigenschaften kennzeichnen nicht einen abstrakten, statischen, leblosen Begriff, sondern eine unvergleichliche, im h\u00f6chsten Masse lebendige, lebensch\u00f6pfende Person. Diese hehre Gestalt weckt und tr\u00e4gt die Existenz einer Unzahl verschiedener lebloser und lebendiger Wesen.
\nDie Philosophen fragen, warum es etwas anstatt nichts gibt, und finden keine Antwort. Die Bibel aber gibt die Antwort: Gott ist da und er ist das Leben\u00a0: \u00ab\u00a0In ihm leben, handeln und sind wir\u00a0\u00bb (Apostelgeschichte 17.28).<\/p>\n

Oberherrschaft in allen Bereichen<\/h4>\n

Diese Oberherrschaft \u00fcbt Gott in allen Bereichen aus und besonders\u00a0:
\nin der Sch\u00f6pfung<\/strong> und in der Erhaltung alles Bestehenden\u00a0;
\nin der Geschichte der Menschheit<\/strong>\u00a0: auf individueller Ebene, sowie unter den V\u00f6lkern. Er ist Herr \u00fcber die Geschehnisse, er ruft die f\u00fchrenden Menschen hervor, leitet ihre Laufbahn und ersetzt sie.
\nin der Erl\u00f6sung\u00a0<\/strong>: schon vor der Sch\u00f6pfung hat er letztere erdacht, ihren Plan entworfen, sie bis ins Einzelne in Tat umgesetzt und sie zu einem vollen Gelingen gef\u00fchrt, und dies trotz oder vielleicht sogar mittels der Hindernisse durch den Teufel und die Menschen.. Er schenkt dem Menschen die M\u00f6glichkeit, sie zu empfangen und im Dienst und der Heiligung voranzukommen. So schafft er sich ein Volk, unter dem er lebt und das ihn verherrlicht.<\/p>\n

Eine f\u00fcr den Glauben grundlegende Lehre<\/h3>\n

F\u00fcr unseren Glaubensweg ist diese Lehre wesentlich.
\n– Sie begr\u00fcndet und vertieft unsere Ehrfurcht vor Gott<\/strong>, den Sie auf seinen Thron setzt. Sie macht uns auf Gottes unendliche Erhabenheit \u00fcber den Menschen aufmerksam, auf die unz\u00e4hligen Aspekte seiner Heiligkeit und auf das Vorrecht, dennoch wissen zu d\u00fcrfen, wie nah er uns ist, so dass er sogar unser Vater sein wollte.
\n– Sie bildet das Fundament unseres geistlichen Lebens.<\/strong> Dieses Leben entfaltet sich in der Anbetung, d. h. es \u00fcbergibt Gott die Leitung unseres Daseins, vor allem anderen Achtenswerten. Es kommt keinem Menschen zu, die Art und Weise auszudenken, wie man Gott angemessen anbeten kann\u00a0; Gott allein kann uns das offenbaren und uns durch seinen Geist darein f\u00fchren.
\n– Sie zeigt uns, wie unsinnig, unw\u00fcrdig und beleidigend jede vom Menschen erdachte Religion und das Heil durch Werke sind<\/strong>. Was kann ein winziges s\u00fcndiges Wesen vorbringen und vor der unendlichen heiligen Majest\u00e4t des Sch\u00f6pfers gelten lassen, der seine Gesch\u00f6pfe segnen m\u00f6chte\u00a0?
\n– Sie stellt Gott und den Menschen wieder an seine jeweilige Stelle<\/strong>. Wir sind kleine befleckte Gesch\u00f6pfe, die durch ihren t\u00f6richten Unabh\u00e4ngigkeitsdrang von Gott abgefallen sind. Gott aber ist so unermesslich erhaben und verschieden von allem, was er gemacht hat und liebt.
\n– Sie erweckt eine freiwillige und zuversichtliche Unterwerfung unter diesen liebenden Gott,<\/strong> Demut vor seiner Erhabenheit, Vertrauen zu diesem seinen Versprechen treuen Allm\u00e4chtigen, Lob diesem Vater, bei dem alles, was man sich \u00fcber ihn denken mag, noch unendlich durch die eigentliche Wirklichkeit \u00fcbertroffen wird.
\n– Sie ist eine volle Garantie f\u00fcr unsere Zukunft bei Gott\u00a0<\/strong>: was er geplant und versprochen hat, ist er allm\u00e4chtig auszuf\u00fchren und nichts kann ihn daran hindern.<\/p>\n

2. Freies oder vorbestimmtes Handeln\u00a0?<\/h2>\n

In unseren bisherigen \u00dcberlegungen stiessen wir oft auf W\u00f6rter wie \u00ab\u00a0alle, alles\u00a0\u00bb oder \u00e4hnliche, die jede Einschr\u00e4nkung oder Begrenzung auf Gottes Seite ausschliessen.<\/p>\n

Zufall gibt es nicht\u00a0!<\/h3>\n

Menschen werfen das Los, aber die Entscheidung kommt von Gott<\/em> (Sprichw\u00f6rter 16.33).<\/p>\n

Das bedeutet, dass selbst was wir Geschick, Schicksal oder Zufall nennen, vor Gott nur haltlose Trugbilder sind. Zudem beruft man sich gern auf solches unpers\u00f6nliche, beeindruckende oder sogar furchtbare Zeug, um nicht von Gott selbst sprechen zu m\u00fcssen. Auch diese Dinge k\u00f6nnen also das souver\u00e4ne Handeln Gottes nicht einschr\u00e4nken.<\/p>\n

Willensfreiheit des Menschen oder Gottes Oberherrschaft\u00a0?<\/h3>\n

Und wie steht es mit dem Menschen, der Anspruch auf freie Entscheidung, auf Willensfreiheit erhebt, d.h. auf sein Verm\u00f6gen,nach eigenem Willen zu handeln, eine Entscheidung zu treffen, ohne jeden Grund, der ihn auf die eine eher als auf die andere Seite neigen liesse<\/em> (dem W\u00f6rterbuch zufolge). Wenn Gott die Oberherrschaft innehat, wenn er alle Entscheidungen trifft, so dass kein Spatz auf die Erde f\u00e4llt, ohne dass es euer Vater zul\u00e4sst<\/em> (Matth\u00e4us 10.29), was bleibt dann noch an Raum \u00fcbrig f\u00fcr irgend eine Freiheit des Menschen\u00a0? Ist diese nicht einfach eine Illusion und der Mensch einfach eine Puppe, die von einem viel St\u00e4rkeren als er manipuliert wird\u00a0?
\nGeht Gottes Oberherrschaft so weit, dass sie sogar dem Menschen das Heil gew\u00e4hrt oder versagt\u00a0? Oder macht seine Allmacht Halt an der Schwelle dieses Bereichs des menschlichen Daseins\u00a0?<\/p>\n

R\u00f6mer 9.18<\/strong> erkl\u00e2rt\u00a0: Gott verf\u00e4hrt also ganz nach seinem freien Willen\u00a0: dem einen schenkt er seine Gnade und den anderen macht er so starrsinnig, dass er sich gegen ihn verschliesst.<\/em><\/p>\n

Exodus 9.12<\/strong> zeigt, dass Pharao von Gott starrsinnig gemacht wurde, damit er ihm nicht gehorche. Das geschah jedoch erst nach den f\u00fcnf ersten Plagen, bei denen jedesmal genau angegeben wird, dass sich Pharao aus freiem Willen eigensinnig gegen Gott stellte.<\/p>\n

Definieren wir einige Schl\u00fcsselbegriffe\u00a0!<\/h3>\n

Determinismus<\/h4>\n

Menschliches Handeln ist nicht grundlos, da nichts ohne Grund geschieht. Also wird jede menschliche Handlung durch einen Moment ausserhalb des Menschen hervorgerufen und dieser letztendliche Faktor ist Gott.
\nFrei entscheiden heisst das tun, was man w\u00fcnscht, aber gegeben wird uns der Wunsch von Gott. (Jonathan Edwards) Das gemahnt einen an Philipper 2.13\u00a0: Gott gibt ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch \u00fcber euren guten Willen hinaus. Somit h\u00e4tte der Mensch also gar keine Entscheidungsfreiheit.<\/p>\n

Einw\u00e4nde<\/strong>\u00a0:
\n1. Man tut nicht immer, was man w\u00fcnscht und man w\u00fcnscht nicht immer, was man tut (R\u00f6mer 7.15-16). In diesem Fall ist der Ausl\u00f6ser nicht Gott, sondern die S\u00fcnde. Damit verschiebt man aber das Problem nur um eine Stufe\u00a0: schr\u00e4nkt S\u00fcnde Gott ein\u00a0? Gewiss nicht, er hat sie ja am Kreuz besiegt\u00a0!<\/p>\n

2. Gott kann menschliches Handeln auch in \u00dcbereinstimmung mit der menschlichen Willensfreiheit vorbestimmen anstatt im Widerspruch zu ihr. Ein Mensch kann auch das w\u00e4hlen, wollen, was Gott will.<\/p>\n

Unbestimmtheit<\/h4>\n

Mein Verhalten hat keinen Grund. Nichts veranlasst mich zu dieser eher als zu jener Handlung, sie auf eine oder auf eine andere Weise zu machen. Alles ist willk\u00fcrlich, unberechenbar.<\/p>\n

Einw\u00e4nde<\/strong>\u00a0:
\n1. Gew\u00f6hnlich \u00fcberlegt der Mensch, bevor er etwas tut und setzt dann diese \u00dcberlegung in die Tat um. Oft kann man also einen Grund feststellen.<\/p>\n

2. Damit w\u00e4re der Mensch ein unberechenbares, verantwortungsloses, unreifes und unausstehliches Wesen.<\/p>\n

3. Damit w\u00fcrde man sogar Gott seiner Rolle als Sch\u00f6pfer berauben, der alle Dinge und alle Personen f\u00fcr ein Ziel gemacht hat, und sie durch sein Wort zum Erreichen dieses Ziels tr\u00e4gt und f\u00fchrt.<\/p>\n

Selbstbestimmung<\/h4>\n

Die Handlungen eines Menschen werden von ihm selbst und nicht von jemand anders ausgel\u00f6st, sonst w\u00e4re er nicht verantwortlich. Im Wort \u00ab\u00a0verantwortlich\u00a0\u00bb steckt der Gedanke \u00ab\u00a0f\u00fcr seine Taten Rechenschaft ablegen, auf eine Frage mit einem Bericht antworten\u00a0\u00bb und das setzt Wahlfreiheit voraus. Bestimmt Gott alles im voraus, so ist er auch f\u00fcr das Aufkommen der S\u00fcnde, f\u00fcr Satans Existenz verantwortlich. Nun aber handelt Gott nicht gegen sich selbst.<\/p>\n

Einw\u00e4nde<\/strong>\u00a0:
\n1. Der Mensch hat seine urspr\u00fcngliche Freiheit verloren, er hat sie Satan verkauft. Er ist der Sklave der S\u00fcnde und folglich nicht frei, auf das Evanglium einzugehen, es sei denn, dass Gott durch den heiligen Geist in ihm wirke, um ihm das Verm\u00f6gen zu schenken, positiv darauf zu reagieren. Seine nat\u00fcrliche Neigung bringt ihn dazu, Gott und das Evangelium abzulehnen.<\/p>\n

2. Die Bibel lehrt Gottes Oberherrschaft, aber sie gibt auch Befehle. Keiner hat je Gottes Souver\u00e4nit\u00e4t besser verstanden als Jesus. Nun aber besteht sein ganzes Wirken darin, die Menschen zum Glauben an ihn aufzufordern, um dadurch in Gottes Reich Eintritt zu bekommen. Die Bibel ist voll von Aufrufen zur eigenen Wahl, zum Vertrauen auf das, was Gott sagt und tut\u00a0:
\nHimmel und Erde sind meine Zeugen\u00a0: ich habe euch heute Segen und Fluch, Leben und Tod vor Augen gestellt. W\u00e4hlt das Leben, damit ihr am Leben bleib<\/em>t. (Deuteronomium 30.19)
\nNimm Jesus als deinen Herrn an und vertraue ihm, dann wirst du gerettet und deine Angeh\u00f6rigen mit dir\u00a0!<\/em> (Apostelgeschichte 16.31)<\/p>\n

Es muss also m\u00f6glich sein, f\u00fcr Gott zu w\u00e4hlen, obwohl die S\u00fcnde in die entgegengesetzte Richtung dr\u00e4ngt.<\/p>\n

Einschr\u00e4nkungen der Oberherrschaft Gottes\u00a0?<\/h3>\n

Schon mehrmals wurde uns klar, dass Gottes Oberherrschaft gegen die Freiheit, d. h. die Verantwortung des Menschen st\u00f6sst. Und in rationaler Hinsicht sind beide tats\u00e4chlich unvereinbar\u00a0: ist Gottes Oberherrschaft voll und ganz, so ist die Freiheit des Meschen nichts. Umgekehrt\u00a0: jedes Mass an Freiheit des Menschen verringert entsprechend Gottes Oberherrschaft. Zudem gibt es ausser diesen beiden Werten noch andere Faktoren, die Gottes Souver\u00e4nit\u00e4t einzuschr\u00e4nken scheinen\u00a0:<\/p>\n

Das \u00dcbel, das emp\u00f6rendste \u00c4rgernis in der Sch\u00f6pfung<\/h4>\n

Und die grosse \u00dcberraschung besteht darin, dass die Bibel das Verh\u00e4ltnis zwischen \u00dcbel und Oberherrschaft Gottes nicht erkl\u00e4rt. Sie besagt, dass Gott \u00dcbel weder tut noch gutheisst (Habakuk 1.13\u00a0; Jakobus 1.13). Einerseits l\u00e4sst er es vorl\u00e4ufig zu, andererseits schr\u00e4nkt er es ein (Hiob 1.12-2.7), aber er urteilt es entweder sofort ab (Herodes in Apostelgeschichte 12.19-23) oder am Ende der Geschichte (Offenbarung 20.11-15). Seine Allmacht und seine Weisheit sind so gross, dass er das \u00dcbel sogar zum Wohl seiner Kinder (Joseph in Genesis 50.20) oder als Beitrag zur Ausf\u00fchrung seines Plans benutzen kann (R\u00f6mer 8.28-29).
\n\u00dcbel kann also nur in begrenzter Zeit und in engem Mass wirken\u00a0; es hat keine andere Zukunft als ein durchgreifendes und vollst\u00e4ndiges Gericht. Es macht damit keine wirklich wirksame Einschr\u00e4nkung der Oberherrschaft Gottes aus.<\/p>\n

Evangelisation<\/h4>\n

Wenn die irdische Laufbahn eines Menschen seit der vergangenen Ewigkeit schon souver\u00e4n festgelegt wurde, was kann dann das Wirken eines Evangelisten daran \u00e4ndern, wozu sollte man evangelisieren\u00a0? Diese Tatsache k\u00f6nnte zur Bitterkeit oder zur Passivit\u00e4t und zur Verantwortungslosigkeit verleiten. Aber was wir bisher betrachtet haben, hat uns schon gezeigt, dass sich Gottes Oberherrschaft und die Verantwortung des Menschen eigentlich nicht gegenseitig ausschliessen.
\nMan kann z. B. folgende Feststellung machen\u00a0: innerhalb des kurzen Abschnitts von Matth\u00e4us 11.25-30 behauptet Jesus Gottes unbedingte Souver\u00e4nit\u00e4t und zugleich ruft er die S\u00fcnder auf, zu ihm zu kommen, um gerrettet zu werden. In Epheser 1 schildert Paulus in ergreifender Weise die Oberherrschaft Gottes, aber es erscheint ihm ganz selbstverst\u00e4ndlich, dass ein Mensch ein diametral entgegengestztes Schicksal erleben wird, je nach der von ihm gew\u00e4hlten Lebensorientierung\u00a0: \u00a0wenn wir standhaft bleiben\u2026 wenn wir ihn verleugnen<\/em> (2 Timotheus 2.11-13). F\u00fcr Paulus sind beide unvers\u00f6hnbaren Sachen durchaus gleichzeitig m\u00f6glich.<\/p>\n

Das Gebet, ein mit der Evangelisation und der Verwandlung der Umst\u00e4nde eng verbundenes Verhalten<\/h4>\n

Johannes behauptet mit voliger Gewissheit, dass ein recht verfasstes, d.h. Gottes Willen gem\u00e4sses Gebet Ver\u00e4nderungen ausl\u00f6st. In R\u00f6mer 8.31-32 st\u00fctzt sich Paulus sogar auf Gottes Souver\u00e4nit\u00e4t, um das Selbe zu behaupten. Vor etwa 30 Jahren haben Christen eine 10-j\u00e4hrige Gebetsaktion eingeleitet, um den Kommunismus niederzuwerfen. 8 Jahre darauf ist er zusammengebrochen. In seiner F\u00fcrbitte f\u00fcr seine j\u00fcdischen Br\u00fcder in R\u00f6mer 9.1-5 denkt Paulus keineswegs, dass das Gescick der Juden unwiderruflich festliegt. Gottes unbedingte Oberherrschaft ist f\u00fcr ihn sogar Grund, um mit voller Zuversicht eine Umkehrung der Lage der Juden zu erbitten.<\/p>\n

3. Ein m\u00f6glicher Ausgleich<\/h2>\n

Un\u00fcberwindlicher Widerspruch oder Vereinbarkeit\u00a0?<\/h3>\n

Einerseits, in logischer, rationaler Hinsicht, hat man es hier mit einem un\u00fcberwindlichen Widerspruch zu tun. Ist Gott souver\u00e4n, so kann es keine Freiheit, keine Verantwortung des Menschen geben und umgekehrt. Andererseits betrachtet es die biblische Offenbarung als selbstverst\u00e4ndlich, dass beide im Leben eines Christen vereinbar und sogar einander unentbehrlich sind, wenn dieser Christ von der g\u00f6ttlichen Inspiration der Bibel \u00fcberzeugt ist und Gott gehorsam vertraut.<\/p>\n

Ein Kennzeichen der g\u00f6ttlichen Inspiration\u00a0?<\/h3>\n

Mit der g\u00f6ttlichen Inspiration geht es doch gleichermassen. Sie \u00fcbertrifft die menschliche Logik und macht aus dem, was etliche als unertr\u00e4gliche Spannung ansehen, eine Quelle des Friedens, der Sicherheit und des geistlichen Wachstums.
\nSo scheint es vielen Religionen und sogar gewissen christlichen Kreisen unvorstellbar, etwas als von Gott stammend darzustellen, was mit der menschlichen Logik oder Vernunft nicht \u00fcbereinstimmen w\u00fcrde. Damit behauptet man eigentlich, dass Gottes Denkweise einen menschlichen Gedankengang nicht \u00fcbertreffen k\u00f6nnte, dass Gott im h\u00f6chsten Fall ein sehr intelligenter Mensch w\u00e4re.<\/p>\n

Zwei widerspr\u00fcchliche Tatsachen in \u00dcbereinstimmung bringen\u00a0?<\/h3>\n

Wie k\u00f6nnen also diese beiden entgegengestzten Tatsachen vereinbart werden\u00a0? Man muss schon gestehen, dass es sich hier um eines der gr\u00f6ssten Geheimnisse der Sch\u00f6pfung handelt. Kurz einige Klarstellungen\u00a0:<\/p>\n

M\u00f6gliche Vereinbarung in der Alltagserfahrung<\/h4>\n

Wie schon angedeutet, kann in der Bibel etwas dem logisch Denkenden vor den Kopf stossen und im Alltag dennoch ganz gut ausgelebt werden, wenn man Gott vertraut und anh\u00e4ngt. Der Ausgleich geschieht im praktisch Erlebten und in dieser geistlichen Beziehung.<\/p>\n

Das \u00ab\u00a0Ja\u00a0\u00bb zu Gott ist ein Geschenk Gottes<\/h4>\n

Eine Behauptung wie Philipper 2.13 (Ihr k\u00f6nnt es, denn Gott gibt euch nicht nur den guten Willen, sondern er arbeitet an euch, damit seine Gnade bei euch ihr Ziel erreicht) l\u00e4sst ahnen, dass selbt das \u00ab\u00a0Ja\u00a0\u00bb des Menschen zu Gott auch ein Geschenk des souver\u00e4nen Gottes ist. Es gibt wohl Leute, die meinen, es sei ein Verdienst des Menschen, Gottes Heil anzunehmen, da dieses Heil ja von dieser Annahme abh\u00e4ngt. Der Mensch kann aber keinen Verdienst beanspruchen. Gottes geschenktes Heil vertrauensvoll zu empfangen, kann nur in einer dem\u00fctigen und dankbaren Haltung geschehen, ohne an einen Verdienst zu denken. Dann hat das nichts mit einer Anstrengung zu tun, die auf die Erlangung des Heils zielen w\u00fcrde.<\/p>\n

Gottes Liebe zu seinen Kindern<\/h4>\n

Noch wichtiger ist ein anderer schon gestreifter Aspekt. Wir haben gesehen, dass eine der vielen Seiten der Oberherrschaft Gottes seine treue Liebe zu seinen Kindern ist. Er wird mir immer nur Gutes tun und was er von mir verlangt, ist auch schon durch seine Weisheit und seine Liebe gepr\u00fcft worden.<\/p>\n

Vertrauen und Gehorsam<\/h4>\n

Die beste Art, auf das zu reagieren, was Gott mir sagt oder verlangt, ist also Vertrauen und Liebe, die meinen Willen mit seinem in Einklang bringen, die beide im Gebet \u00fcbereinstimmen lassen. So wird sich meine Freiheit nie Gottes Oberherrschaft widersetzen, sondern ich werde frei entscheiden, im Einvernehmen mit seinem Willen zu leben. Wenn ich Gottes Sohn mich von der unbegr\u00fcndeten Furcht, von den unberechtigten Bindungen, von der Sorge um mich selbst befreien lasse, so werde ich tats\u00e4chlich frei sein und beide Willen arbeiten dann im gleichen Leitgedanken zusammen.<\/p>\n

J.J.S.<\/p>\n

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Determinismus \u2013 Wikipedia<\/a><\/p>\n

Der Determinismus<\/b> (lat. determinare \u201eabgrenzen\u201c, \u201ebestimmen\u201c) ist die Auffassung, dass alle \u2013 insbesondere auch zuk\u00fcnftige \u2013 Ereignisse durch\u00a0…<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n
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Calvinismus \u2013 Wikipedia<\/a><\/p>\n

Der Calvinismus<\/b> (auch Kalvinismus) ist eine theologische Bewegung, die auf den Lehren des in der Republik Genf arbeitenden franz\u00f6sischen Reformators\u00a0…<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n
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Wie verh\u00e4lt es sich in geistlicher Hinsicht\u00a0: welchen Inhalt gibt die Bibel diesen beiden Begriffen und wie kann ein Christ sie wahrnehmen und sie ohne innere Zerrissenheit ausleben\u00a0?
\n– Was versteht man unter \u00ab\u00a0Oberherrschaft\u00a0\u00bb\u00a0?
\n– Ist menschliches Handeln frei oder vorausbestimmt\u00a0?
\n– Ein m\u00f6glicher Ausgleich
\n– Calvinismus und Arminianismus<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":4141,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"ocean_post_layout":"","ocean_both_sidebars_style":"","ocean_both_sidebars_content_width":0,"ocean_both_sidebars_sidebars_width":0,"ocean_sidebar":"","ocean_second_sidebar":"","ocean_disable_margins":"enable","ocean_add_body_class":"","ocean_shortcode_before_top_bar":"","ocean_shortcode_after_top_bar":"","ocean_shortcode_before_header":"","ocean_shortcode_after_header":"","ocean_has_shortcode":"","ocean_shortcode_after_title":"","ocean_shortcode_before_footer_widgets":"","ocean_shortcode_after_footer_widgets":"","ocean_shortcode_before_footer_bottom":"","ocean_shortcode_after_footer_bottom":"","ocean_display_top_bar":"default","ocean_display_header":"default","ocean_header_style":"","ocean_center_header_left_menu":"","ocean_custom_header_template":"","ocean_custom_logo":0,"ocean_custom_retina_logo":0,"ocean_custom_logo_max_width":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_width":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_width":0,"ocean_custom_logo_max_height":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_height":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_height":0,"ocean_header_custom_menu":"","ocean_menu_typo_font_family":"","ocean_menu_typo_font_subset":"","ocean_menu_typo_font_size":0,"ocean_menu_typo_font_size_tablet":0,"ocean_menu_typo_font_size_mobile":0,"ocean_menu_typo_font_size_unit":"px","ocean_menu_typo_font_weight":"","ocean_menu_typo_font_weight_tablet":"","ocean_menu_typo_font_weight_mobile":"","ocean_menu_typo_transform":"","ocean_menu_typo_transform_tablet":"","ocean_menu_typo_transform_mobile":"","ocean_menu_typo_line_height":0,"ocean_menu_typo_line_height_tablet":0,"ocean_menu_typo_line_height_mobile":0,"ocean_menu_typo_line_height_unit":"","ocean_menu_typo_spacing":0,"ocean_menu_typo_spacing_tablet":0,"ocean_menu_typo_spacing_mobile":0,"ocean_menu_typo_spacing_unit":"","ocean_menu_link_color":"","ocean_menu_link_color_hover":"","ocean_menu_link_color_active":"","ocean_menu_link_background":"","ocean_menu_link_hover_background":"","ocean_menu_link_active_background":"","ocean_menu_social_links_bg":"","ocean_menu_social_hover_links_bg":"","ocean_menu_social_links_color":"","ocean_menu_social_hover_links_color":"","ocean_disable_title":"default","ocean_disable_heading":"default","ocean_post_title":"","ocean_post_subheading":"","ocean_post_title_style":"","ocean_post_title_background_color":"","ocean_post_title_background":0,"ocean_post_title_bg_image_position":"","ocean_post_title_bg_image_attachment":"","ocean_post_title_bg_image_repeat":"","ocean_post_title_bg_image_size":"","ocean_post_title_height":0,"ocean_post_title_bg_overlay":0.5,"ocean_post_title_bg_overlay_color":"","ocean_disable_breadcrumbs":"default","ocean_breadcrumbs_color":"","ocean_breadcrumbs_separator_color":"","ocean_breadcrumbs_links_color":"","ocean_breadcrumbs_links_hover_color":"","ocean_display_footer_widgets":"default","ocean_display_footer_bottom":"default","ocean_custom_footer_template":"","ocean_post_oembed":"","ocean_post_self_hosted_media":"","ocean_post_video_embed":"","ocean_link_format":"","ocean_link_format_target":"self","ocean_quote_format":"","ocean_quote_format_link":"post","ocean_gallery_link_images":"on","ocean_gallery_id":[],"footnotes":""},"categories":[5,84],"tags":[159,160,161,162],"class_list":["post-4137","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-entdecken","category-vertiefen","tag-arminianismus","tag-calvinismus","tag-oberherrschaft-gottes","tag-verantwortung-des-menschen","entry","has-media"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4137","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=4137"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/4137\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media\/4141"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=4137"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=4137"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=4137"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}