Achtung des anderen wird dem Christen stark empfohlen\u00a0: \u00ab\u00a0Du sollst deinen N\u00e4chsten lieben wie dich selbst\u00a0!\u00a0\u00bb (Math\u00e4us 22.39\u00a0; Markus 12.31\u00a0; Lukas 10.27). Ist sie aber f\u00fcr sich selbst berechtigt\u00a0? Diese Buch soll in mehreren \u00ab\u00a0Theos Notizen\u00a0\u00bb untersucht werden.<\/p>\n Selbstachtung, d.h. sich selbst nach einer gewissen Werteskala einsch\u00e4tzen, erscheint als die unumg\u00e4ngliche menschliche Reaktion auf die Vorstellung, die jeder von sich selbst hat und die andere ihm vermitteln oder die er von ihnen zu bekommen glaubt. Sie ist feiner aufgebaut als die Selbstliebe, die eher mit der Selbstentfaltung und dem Ehrgeiz zu tun hat.<\/p>\n Seelsorge strebt danach, die Personen von der l\u00e4hmenden Gewohnheit zu befreien, sich selbst zu Unrecht herabzusetzen. Bringt aber die Entwerfung einer positiven Vorstellung seiner selbst nicht die Gefahr mit sich, die Wirklichkeit der S\u00fcnde und die Notwendigkeit der Demut zu verneinen\u00a0?<\/p>\n Das ist die Meinung gewisser Theologen (1), die sich mit Recht anti- oder pseudochristlichen Selbstentfaltungsbewegungen widersetzen, wie z. B. dem \u00ab\u00a0positiven Denken\u00a0\u00bb(2). Sie sch\u00e4tzen, dass Selbstachtung ein Vorwand zur Selbstanbetung ist, w\u00e4hrend man sich als Verbrecher ansehen und sich jeden Tag zu Tode richten sollte.<\/p>\n Dann stellt sich die Frage des Mindestmasses an Selbstachtung, das von Kindern empfunden wird, die schwere Gesichtsmissbildungen haben und auch nach Sch\u00f6nheitschirutgie noch entstellt sind\u00a0: sie haben ein absch\u00e4tziges Selbstwertgef\u00fchl, das ihnen in den Blicken und im Spott von anderen entgegen kommt. Sollen oder d\u00fcrfen diese vollst\u00e4ndige Herabw\u00fcrdigung der Person (sich als Verbrecher ansehen), diese Forderung einer absichtlichen Dem\u00fctigung (sich jeden Tag zu Tode richten), die von einem jeden auf geistlicher Ebene verlangt werden, tats\u00e4chlich als unbedingte Forderungen aufgestellt werden, f\u00fcr Leute, deren Selbstwertgef\u00fchl alles andere als Selbstanbetung ist, und eigentlich schon nahe beim Nullpunkt steht\u00a0? Sich selbst achten heisst nicht notwendigerweise sich selbst anbeten und \u00ab\u00a0sich als einen Verbrecher ansehen\u00a0\u00bb kann auch gegenteilige Folgen bei Christen haben, die durch eine missbr\u00e4uchliche Belehrung zur totalen eigenen Herabsetzung verleitet werden und dadurch ausser Stande gesetzt werden, f\u00fcr die Gemeinde oder f\u00fcr die Gesellschaft hilfreiche Begabungen einzusetzen. Christi Kreuz erm\u00f6glicht die Aufl\u00f6sung dieser Spannungen zwischen einer negativen und einer positiven Vorstellung seiner selbst, denn sie erlaubt es dem Gl\u00e4ubigen, von der Trennung von Gott zur Verbundenheit mit Gott \u00fcberzugehen. Und das Thema des \u00ab\u00a0Werts der menschlichen Person\u00a0\u00bb kommt an vielen Stellen der Bibel vor.<\/p>\n (1) Jay Adams und Paul Witz C.S.<\/p>\n
\nDas ist das Dilemma, das das Buch \u00a0Selfesteem<\/em>,\u00a0the Cross and Christian Confidence,\u00a0<\/em>\u00a0(InterVarsity Press, 1992, 2002) von Alister Mcgrath, einem Theologen und seiner Frau Joanna, einer Klinikpsychotherapeutin, stellt .<\/p>\nWas ist Selbstachtung\u00a0?<\/h3>\n
Selbstachtung und christliche Demut<\/h3>\n
Entgenlaufende Tendenzen<\/h4>\n
Mindestmass an Selbstachtung<\/h4>\n
\nDer Antwort der Psychotherapeuten kann man nur zustimmen. Sie steigern das Selbstwertgef\u00fchl dieser Kinder, indem sie ihnen helfen ihre besonderen F\u00e4higkeiten, im Sport und sonst, entfalten, um die verheerenden Wirkungen der Missbildung auszugleichen und um ihnen zu helfen sich in eine Gruppe eingliedern.<\/p>\nGrenzen der Herabsetzung<\/h4>\n
\nEine Behinderung, eine Missbildung, eine l\u00e4ngere Arbeitslosigkeit bringen schon oft eine Art \u00ab\u00a0sozialen Tod\u00a0\u00bb mit sich\u00a0; sollte man dann auch noch eine berechnete und deshalb skrupelhafte pers\u00f6nliche T\u00f6tung hinzuf\u00fcgen, die f\u00fcr einen bekehrten Christen noch zu Christi Werk hinzuk\u00e4me\u00a0?<\/p>\nDas einzuhaltende Gleichgewicht<\/h3>\n
\nUnd zudem fragt sich noch, ob diejenigen, die Verwerfung der Selbstachtung bef\u00fcrworten, diese Ablehnung zuerst einmal vorbehaltlos auf sich selbst anwenden, wo ihnen doch ihre Stellung als ber\u00fchmte christliche Autoren einen an sich das Selbstwertgef\u00fchl stark steigernden Ruf einbringt\u00a0?<\/p>\nChristi Kreuz l\u00f6st die Spannungen auf<\/h3>\n
\n(2) Norman Vincent Peale une Robert Schuller<\/p>\n