{"id":3988,"date":"2016-01-22T16:40:58","date_gmt":"2016-01-22T15:40:58","guid":{"rendered":"http:\/\/theosnotizen.com\/?p=3988"},"modified":"2016-01-22T16:40:58","modified_gmt":"2016-01-22T15:40:58","slug":"jesu-christi-tod-am-kreuz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/2016\/01\/22\/jesu-christi-tod-am-kreuz\/","title":{"rendered":"Jesu Christi Tod am Kreuz"},"content":{"rendered":"

Wer ist schuld an Jesus Christi Tod?<\/h2>\n

Von den Juden wurde Jesus wegen Gottesl\u00e4sterung und von den R\u00f6mern wegen politischer Aufruhr angeklagt. Bei seinem Prozess hat das Gericht ein gesetzliches Verfahren einigerma\u03b2en beachtet, jedoch mit einem unschuldig Gefangenommenen, mit falschen Zeugen und einer farceartigen Aburteilung durch Menschen, die unter dem Druck ihrer Leidenschaften standen.<\/p>\n

Pilatus<\/h3>\n

In Christi Kreuzigung untersteichen die Evangelien eher die Schuld des Pilatus als die Verantwortung der r\u00f6mischen Soldaten. Den r\u00f6mischen Prokurator zeigen sie uns in einem nicht gerade schmeichlerischen Licht, was auch die weltliche Geschichte best\u00e4tigt. Es war ein sachverst\u00e4ndiger Verwalter, aber auch ein geringsch\u00e4tziger, herausfordernder Mensch mit einerm hitzigen, grausamen und brutalen Charakter. Er war der Unschuld Jesus \u00fcberzeugt und machte mehrere j\u00e4mmerliche Versuche, ihn nicht zu verurteilen und ihn dennoch nicht freizulassen, mit R\u00fccksicht auf die Juden, denen er die Verantwortung zuschob.
\nMatt\u00e4us 27.24: Als Pilatus merkte, dass seine Worte nichts n\u00fctzten und die Erregung der Menge nur noch gr\u00f6\u03b2er wurde, nahm er Wasser und wusch sich vor allen Leuten die H\u00e4nde. Dabei sagte er: \u201cIch habe keine Schuld am Tod dieses Mannes. Das habt ihr zu verantworten.\u201d
\nAber handeln nicht auch wir manchmal so wie Pilatus, dessen Gewissen unter den Meinungen und Forderungen anderer erstickte, der durch seine Feigheit blo\u03b2gestellt wurde.<\/p>\n

Die j\u00fcdischen Machthaber<\/h3>\n

Die Juden und ihre Priester sind am unmittelbarsten f\u00fcr Jesu Tod verantwortlich. Ohne jeden Titel, ohne jede anerkannte Macht brachte Jesus die \u00dcberlieferungen der Pharis\u00e4er ins Wanken. Er warf ihnen vor, sich mehr um die zeremoniellen Vorschriften des Gesetzes zu sorgen als um die Personen, um einen reinen Lebenswandel und um N\u00e4chstenliebe. Aber dar\u00fcber hinaus behauptete er, Gott gleich zu sein, was in ihrer Ansicht eine l\u00e4sterliche Aussage war. Und au\u03b2er den angef\u00fchrten Gr\u00fcnden, die seine Verhaftung berechtigen sollten, war da haupts\u00e4chlich die Eifersucht, mit Hochmut verbunden, und diese Empfindungen lie\u03b2en sie Jesus als einen unbequemen Rivalen ansehen.<\/p>\n

Judas ist f\u00fcr seinen Verrat verantwortlich<\/h3>\n

Sei er nun ein Werkzeug der Vorsehung zur Ausf\u00fchrung von Gottes Pl\u00e4nen oder Satans mitschuldiges Spielzeug, jedenfals tr\u00e4gt Judas die volle Schuld an diesem abscheulichen Verrat. Etlichen zufolge war er ein Zelot (1) und h\u00e4tte Jesus aus politischer Entt\u00e4uschung dahingegeben, oder er wollte ihm Zwang antun. Aber sein Geiz k\u00f6nnte seine schmutzige Berechnung, Jesus zum Preis eines Sklaven zu \u201cverkaufen\u201d besser erkl\u00e4ren. Zu allen Zeiten liegt diese gleiche S\u00fcnde n\u00e4mlich vielen Missst\u00e4nden und Unehrlichkeiten zugrunde.<\/p>\n

Alle sind schuldig<\/h3>\n

Es geht nicht darum, das j\u00fcdische Volk von der Verantwortung f\u00fcr Jesu Tod freizusprechen, selbst mit mildernden Umst\u00e4nden. Es hei\u03b2t eher, bewusst zu sein, dass alle V\u00f6lker sie gleichfalls tragen und dass wir alle schuldig sind. Christus ist jedoch nicht als M\u00e4rtyrer gestorben, als unfreiwilliges Opfer der S\u00fcnden der Menschen; es war seine Absicht, sein Leben gem\u00e4\u03b2 dem Willen seines Vaters dahinzugeben.<\/p>\n

Jenseits alles Anscheins<\/h2>\n

Indem er f\u00fcr unsere S\u00fcnden starb, hat Jesus Christus unseren Tod erlitten, jedoch nicht als Folge seiner S\u00fcnden, sondern als gerichtliche Strafe f\u00fcr die unsrigen. Da er nie ges\u00fcndigt hatte, h\u00e4tte er ohne zu sterben in den Himmel zur\u00fcckkehren k\u00f6nnen, aber er hat den von uns verdienten Tod absichtlich auf sich genommen.
\nJohn Stott schl\u00e4gt anhand der Ereignisse im Obergemach, in Gethsemane und bei Golgotha eine theologische Vorgehensweise vor.<\/p>\n

Drei Lehren vom Abendmahl<\/h3>\n

Mit den Handlungen und den Worten anl\u00e4sslich des Herrenmahls im Obergemach stellt der Herr seinen J\u00fcngern das ihn erwartende Schicksal bildlich vor und lehrt sie drei Punkte:
\n– Sein Tod ist grundlegend und steht im Mittelpunkt all seiner Gedanken und seines Auftrags;
\n– Sein Tod hat als Ziel, den neuen Bund und sein Vergebungsversprechen in die Tat umzusetzen;
\n– Seinen Tod muss man sich pers\u00f6nlich zu eigen machen.
\n– Damit k\u00fcndigt Jesus an, dass das Pessach durch das Heilige Mahl ersetzt wird, indem er sich mit dem Osterlamm identifiziert und sich als das eigentliche Osteropfer hingibt.<\/p>\n

Der Todeskampf im Garten Gethsemane<\/h3>\n

Jesus fasste diesen Kampf mit einer \u00e4usserst tiefen Furcht und einem heftigen seelischen Schmerz(2) ins Auge.
\nDer bittere Kelch versinnbildlicht nicht nur Gottes Zorn \u00fcber sein ungehorsames Volk, sondern auch das weltweite Gericht \u00fcber die S\u00fcnder. Er ist weder der Tod, noch das Leiden, sondern der geistliche Todeskampf, der darin besteht, die S\u00fcnden der Welt auf sich zu laden und die Strafe Gottes daf\u00fcr zu erleiden. Mit diesem Ziel geht er in den Tod, bewahrt aber ein gelassenes und entschlossenes Vertrauen auf Gott.<\/p>\n

Vier Erkl\u00e4rungen f\u00fcr den Verlassenheitsschrei am Kreuz<\/h3>\n

– Ein Schrei des Zorns, des Unglaubens und der Verzweiflung, weil er im letzten Augenblick nicht errettet wurde. Dieser unrichtigen Erl\u00e4uterung zufolge befand sich Jesus am Kreuz im Irrtum und hatte im Glauben versagt.
\n– Ein Schrei der Einsamkeit, \u201cdie dunkle Seelennacht\u201d, wie sie viele Gl\u00e4ubige des alten und des neuen Bunds erlebten. Solch eine Erl\u00e4uterung ist m\u00f6glich, l\u00e4sst aber den 22. Psalm au\u03b2er Acht, der die Erfahrung eines von Gott tats\u00e4chlich verlassenen Menschen schildert.
\n– Ein Siegesschrei, dem 22. Psalm gem\u00e4\u03b2, der mit einem Gepr\u00e4ge des Vertrauens, einem Siegesschrei endet. Aber warum h\u00e4tte Jesus den Anfang des Psalms zitiert, wenn er dessen Ende nicht erw\u00e4hnen wollte\u00a0?
\n– Jesu Schrei dr\u00fcckt eine wirkliche Verlassenheit aus, eine tats\u00e4chliche Verlassenheit, die vom Vater und vom Sohn freiwillig hingenommen werden, ohne jedoch dass die Einheit in der Dreieinigkeit aufgebrochen w\u00fcrde.<\/p>\n

Das Kreuz unterstreicht drei grundlegende Wahrheiten \u00fcber uns, \u00fcber Gott und \u00fcber Jesus Christus<\/h3>\n

– S\u00fcnde ist eine abscheuliche Wirklichkeit. Wir m\u00fcssen uns bewusst werden, wie schlimm sie ist, um unser Vertrauen auf Jesus als unseren Erl\u00f6ser zu setzen.
\n– Das Kreuz l\u00e4sst eine Liebe Gottes ahnen, die alles Denkbare \u00fcbertrifft und Leuten angeboten wird, die sie nicht verdienen.
\n– Die von Jesus angebotene Erl\u00f6sung ist ein unentgeltliches Geschenk und die m\u00f6glichst starke Anspornung zu einem Leben in Gottesfurcht und Heiligung.
\nN.B. W\u00f6rtliche und ann\u00e4hernde Zitate von John Stott werden kursiv geschrieben
\nFortsetzung folgt
\nC.S.
\n(1) Aufstandsbewegung gegen die amtierende r\u00f6mische Macht
\n(2) B.B. Warfield in On the Emotional Life of our Lord<\/p>\n

 <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Wer ist an Jesu Christi Tod schuld? Pilatus, die j\u00fcdischen Machthaber, Judas? Eigentlich sind alle, wir inbegriffen, schuldig. Jesus ist kein unfreiwilliges Opfer der S\u00fcnde der Menschen. Es war sein Wille, sein Leben dem Willen seines Vaters gem\u00e4\u03b2 dahinzugeben.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":3991,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"ocean_post_layout":"","ocean_both_sidebars_style":"","ocean_both_sidebars_content_width":0,"ocean_both_sidebars_sidebars_width":0,"ocean_sidebar":"","ocean_second_sidebar":"","ocean_disable_margins":"enable","ocean_add_body_class":"","ocean_shortcode_before_top_bar":"","ocean_shortcode_after_top_bar":"","ocean_shortcode_before_header":"","ocean_shortcode_after_header":"","ocean_has_shortcode":"","ocean_shortcode_after_title":"","ocean_shortcode_before_footer_widgets":"","ocean_shortcode_after_footer_widgets":"","ocean_shortcode_before_footer_bottom":"","ocean_shortcode_after_footer_bottom":"","ocean_display_top_bar":"default","ocean_display_header":"default","ocean_header_style":"","ocean_center_header_left_menu":"","ocean_custom_header_template":"","ocean_custom_logo":0,"ocean_custom_retina_logo":0,"ocean_custom_logo_max_width":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_width":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_width":0,"ocean_custom_logo_max_height":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_height":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_height":0,"ocean_header_custom_menu":"","ocean_menu_typo_font_family":"","ocean_menu_typo_font_subset":"","ocean_menu_typo_font_size":0,"ocean_menu_typo_font_size_tablet":0,"ocean_menu_typo_font_size_mobile":0,"ocean_menu_typo_font_size_unit":"px","ocean_menu_typo_font_weight":"","ocean_menu_typo_font_weight_tablet":"","ocean_menu_typo_font_weight_mobile":"","ocean_menu_typo_transform":"","ocean_menu_typo_transform_tablet":"","ocean_menu_typo_transform_mobile":"","ocean_menu_typo_line_height":0,"ocean_menu_typo_line_height_tablet":0,"ocean_menu_typo_line_height_mobile":0,"ocean_menu_typo_line_height_unit":"","ocean_menu_typo_spacing":0,"ocean_menu_typo_spacing_tablet":0,"ocean_menu_typo_spacing_mobile":0,"ocean_menu_typo_spacing_unit":"","ocean_menu_link_color":"","ocean_menu_link_color_hover":"","ocean_menu_link_color_active":"","ocean_menu_link_background":"","ocean_menu_link_hover_background":"","ocean_menu_link_active_background":"","ocean_menu_social_links_bg":"","ocean_menu_social_hover_links_bg":"","ocean_menu_social_links_color":"","ocean_menu_social_hover_links_color":"","ocean_disable_title":"default","ocean_disable_heading":"default","ocean_post_title":"","ocean_post_subheading":"","ocean_post_title_style":"","ocean_post_title_background_color":"","ocean_post_title_background":0,"ocean_post_title_bg_image_position":"","ocean_post_title_bg_image_attachment":"","ocean_post_title_bg_image_repeat":"","ocean_post_title_bg_image_size":"","ocean_post_title_height":0,"ocean_post_title_bg_overlay":0.5,"ocean_post_title_bg_overlay_color":"","ocean_disable_breadcrumbs":"default","ocean_breadcrumbs_color":"","ocean_breadcrumbs_separator_color":"","ocean_breadcrumbs_links_color":"","ocean_breadcrumbs_links_hover_color":"","ocean_display_footer_widgets":"default","ocean_display_footer_bottom":"default","ocean_custom_footer_template":"","ocean_post_oembed":"","ocean_post_self_hosted_media":"","ocean_post_video_embed":"","ocean_link_format":"","ocean_link_format_target":"self","ocean_quote_format":"","ocean_quote_format_link":"post","ocean_gallery_link_images":"on","ocean_gallery_id":[],"footnotes":""},"categories":[15],"tags":[108,109,110],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3988"}],"collection":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3988"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3988\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media\/3991"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3988"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3988"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3988"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}