{"id":3842,"date":"2015-10-22T19:28:34","date_gmt":"2015-10-22T18:28:34","guid":{"rendered":"http:\/\/de.billetdetheo.com\/?p=3842"},"modified":"2015-10-22T19:28:34","modified_gmt":"2015-10-22T18:28:34","slug":"aus-glauben-leben-und-nicht-abfallen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/2015\/10\/22\/aus-glauben-leben-und-nicht-abfallen\/","title":{"rendered":"Aus Glauben leben und nicht abfallen"},"content":{"rendered":"

Gott vertrauen, ein Prinzip des christlichen Lebens zu leben.<\/h2>\n

Der Gerechte wird aus Glauben leben<\/em> (und nicht abfallen)\u00a0ist auch eine Herausforderung f\u00fcr versuchte Christen.<\/p>\n

Der Schreiber des Hebr\u00e4erbriefs greift Habakuks Aussage auf \u00a0Der Gerechte wird aus Glauben leben<\/em>\u00a0und das wurde ihm so eingegeben wie allen anderen Autoren des Neuen Testaments.
\nDie Lage der Christen, an die er schreibt, ist der des alttestamentlichen Propheten und seiner Zeitgenossen sehr \u00e4hnlich. Es ist die Lage einer Kirche, die in einer feindlichen Welt eine Krise durchmacht<\/p>\n

 <\/p>\n

Denkt daran , wie ihr euch fr\u00fcher bew\u00e4hrt habt, gleich nachdem ihr die Wahrheit kennen gelernt hattet. Damals musstet ihr einen langen und harten Kampf bestehen. Die einen wurden \u00f6ffentlich beleidigt und misshandelt, und die anderen standen zu ihnen. Ihr habt mit den Gefangenen gelitten. Wenn man euer Eigentum fortnahm, habt ihr es voll Freude ertragen, weil ihr wusstet, dass ihr einen viel besseren Besitz habt, den man euch nicht nehmen kann. <\/em><\/p>\n

Werft euer Vertrauen nicht weg, denn eine grosse Belohnung wartet auf euch, wenn ihr treu bleibt. Ihr musst standhaft bleiben und tun, was Gott will. Nur dann bekommt ihr, was Gott versprochen hat. Noch eine Weile, eine ganz kurze Weile, bis der, der angek\u00fcndigt ist, kommt. Er wird sich nicht versp\u00e4ten. <\/em><\/p>\n

Wer mir vertraut und mir die Treue h\u00e4lt, wird leben. Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben. Wir geh\u00f6ren nicht zu den Menschen, die den Mut verlieren und deshalb zugrunde gehen. Vielmehr geh\u00f6ren wir zu denen, die treu bleiben und das Leben gewinnen.\u00a0<\/em>Hebr\u00e4er 10. 32-39<\/p><\/blockquote>\n

Eine Krisensituation<\/h2>\n

Verfolgte Christen j\u00fcdischer Herkunft in Rom riskieren, den Glauben aufzugeben.<\/h3>\n
\"aus
Rom die grosse Stadt<\/figcaption><\/figure>\n

 <\/p>\n

Der Schreiber des Hebr\u00e4erbriefs richtet sich an Christen, die eine Verfolgung mitmachen.<\/p>\n

 <\/p>\n

Abfall,<\/strong> R\u00fccktritt sind f\u00fcr sie eine grosse Versuchung. Er ruft sie zum Nachdenken auf, sie sollen sich an das Vorbild erinnern, das sie selber waren.<\/p>\n

Treue in der Verfolgung<\/h3>\n

Er erinnert sie zuerst an die vergangene Treue der Gemeinde (V. 23-24).
\nDenkt daran<\/em><\/strong>.<\/p>\n

Dann ruft er sie zur Ausdauer auf (V. 35-39).
\nBleibt den Gemeindeversammlungen nicht fern.<\/em><\/strong><\/p>\n

Dieser Gemeinde wurde die Erf\u00fcllung von Habakuks grossem Versprechen verheissen.
\nDer Gerechte wird vom Glauben leben.<\/em><\/p>\n

Judentum, eine tempor\u00e4re Sicherheitszone<\/h3>\n

Unter dem R\u00f6mischen Reich ist das Judentum eine erlaubte Religion.<\/h4>\n
\"aus
Rom: kaiserlicher Adler<\/figcaption><\/figure>\n

Diese neubekehrten und dann so schnell verfolgten Christen sind ehemalige Juden, die der in Rom angesiedelten j\u00fcdischen Kolonie gleichgestellt werden. Im Lauf des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung wurden die Christen im r\u00f6mischen Reich noch nicht von den Juden unterschieden. Der Judaismus war eine anerkannte \u2013erlaubte- Religion.<\/p>\n

<\/h4>\n

<\/h4>\n

Aber wegen der Unruhen zwischen Juden und Christen in Frage gestellt.<\/h4>\n

Die Juden werden aus Rom vertrieben.<\/h5>\n
\"aus
Tempel des Kaisers Claudius<\/figcaption><\/figure>\n

Aber dem Zeugnis eines lateinischen Autors zufolge, \u201cda die Juden immer wieder Aufruhr unter der Anstiftung des Chrestus verursachten \u2013was wahrscheinlich auf Christus verweist \u2013 vertrieb sie der Kaiser Claudius 49 aus Rom. Unter ihnen waren Aquilas und Priscilla, die Mitarbeiter des Paulus (Apostelg 18.2).<\/p>\n

Es mag wohl Unruhe und Verwirrung gegeben haben zwischen Juden, die sich zum christlichen Glauben wandten , und Juden, die sich ihm mit Gewalt widersetzten. So ist es kein Wunder, wenn man in der Apostelgeschichte von den Unruhen liest , die gegen Paulus und die Neubekehrten angestiftet wurden.<\/p>\n

Mut zur Verfolgung<\/h3>\n

Schon ab 41 beginnen die Einschr\u00e4nkungen und die Schikanen. Versammlungen werden verboten, die Christen treffen sich dennoch weiter, sie werden eingesperrt, ihr Besitz wird beschlagnahmt.<\/p>\n

Sie werden \u00f6ffentlich beleidigt (zur Schau gestellt) und misshandelt<\/h4>\n
\"aus
Rom: die Basilika Julia Hof<\/figcaption><\/figure>\n

Die Heiden unterstellen ihnen Laster und abscheuliche Handlungen. Die Juden schreiben ihnen die Verantwortung f\u00fcr ihre Schwierigkeiten zu. Die Christen aber halten durch und zeigen sich zudem noch solidarisch mit den Verfolgten; sie bezeugen grosse \u2013 sicher tatkr\u00e4ftige \u2013 Anteilnahme mit den Eingesperrten I<\/p>\n

<\/h4>\n

<\/h4>\n

Auf dem Forum, dem \u00f6ffentlichen Platz Roms, aufgef\u00fchrt.<\/h4>\n
\"aus
Rom, das Forum<\/figcaption><\/figure>\n

Ihr Besitz wird ihnen weggenommen.\u00a0Ihre Wohnungen werden von den Beamten beschlagnahmt, oder von Unbekannten nach ihrer Gefangennahme oder ihrer Verbannung besetzt oder sogar zerst\u00f6rt. Ihr Mobiliar und ihre pers\u00f6nlichen Sachen werden gestohlen, auf die Strasse gestreut, oder vernichtet…<\/p>\n

 <\/p>\n

 <\/p>\n

Aber diese ihres Besitzes, ihrer irdischen G\u00fcter beraubten Christen wissen, dass sie ein viel besseres Eigentum, einen weit besseren Besitz haben, den ihnen niemand wegnehmen kann.<\/p>\n

Sammelt keine Reicht\u00fcmer hier auf Erden … sondern im Himmel an<\/em> Matth\u00e4us 6.19-20).<\/p>\n

Aber sie sind entmutigt und versucht, abzufallen (sich zur\u00fcckzuziehen)<\/h3>\n

Aber mit den vielen Pr\u00fcfungen \u00fcberkommen sie schliesslich verheerende Niedergeschlagenheit und Entmutigung. Der Schreiber weiss wohl, welcher Versuchung sie ausgesetzt sind: entweder sich zur\u00fcckziehen, zum Judentum zur\u00fcckkehren, um der Verfolgung auszuweichen, oder sich im Hintergrund halten, sich isolieren, zur\u00fccktreten.<\/p>\n

Der Schreiber ermahnt sie aber und muntert sie auf :<\/h4>\n

Werft euer Vertrauen nicht weg, denn eine grosse Belohnung wartet auf euch<\/em>.<\/p>\n

Dieses Vertrauen, diese K\u00fchnheit entwickelt der Christ, indem er auf Gottes Gnade vertraut, die ihm hilft, sein Heil praktisch ausleben. \u00dcber die Schwierigkeiten hinaus kann er seine Gedanken, seine Hoffnung auf die ewige versprochene Belohnung richten.<\/p>\n

Das Evangelium in einem feindlichen oder gleichg\u00fcltigen Kontext leben<\/h2>\n

Das hei\u03b2t aber nicht tr\u00e4umen, unbeteilgt auf das Leben im Himmel warten.
\nNein, was wir brauchen, ist Ausdauer, Beharrlichkeit, Mut, dennoch weiterzumachen und nicht aufzugeben. Man muss k\u00fchn sein, um Christi Vorbild nachzuahmen, um das Wort weiterhin zu predigen, um das Evangelium in einer feindlichen oder gleichg\u00fcltigen Umgebung auszuleben.<\/p>\n

Verfolgung von der Vergangenheit bis in die Gegenwart:<\/h3>\n

im Zirkus zu Rom, Dragonnaden in den Cevennen, V\u00f6lkermord, Haftstrafen, Ermordung um des Glaubens willen…<\/p>\n

Aber auch die heutige allgemeine Stimmung<\/h4>\n

jede Form der Spiritualit\u00e4t ist gleich gut, du hast deine Wahrheit, ich habe meine. Jede Religion ist ebenso gut, unter der Bedingung, dass man danach lebt…\u201d… Aber nur nicht zuviel !: \u201cReligion ist Privatsache\u201d.<\/p>\n

Mut und Ausdauer erforderlich<\/h3>\n

Warum werden Unerschrockenheit und Ausdauer von der Gemeinde verlangt, die auf die Erf\u00fcllung der g\u00f6ttlichen Verheissung wartet? Der Schreiber will das erkl\u00e4ren und wie alle Autoren des Neuen Testaments f\u00fchrt er Habakuk in der griechischen Fassung mit einigen eingegebenen Ver\u00e4nderungen an.<\/p>\n

Habakuk mit anderen Augen gesehen<\/h3>\n

Noch eine kurze Zeit dauert es, bis der, der angek\u00fcndigt ist, kommt. Er wird sich nicht versp\u00e4ten. Wer mir vertraut und mir die Treue h\u00e4lt, wer in meinen Augen gerecht ist, wird leben. Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben. Hebr\u00e4er 10.37-38<\/em><\/p><\/blockquote>\n

An den Anfang f\u00fcgt er Jesaja 26.20 hinzu: f\u00fcr kurze Zeit<\/strong><\/em>, eine Aufforderung zur Ausdauer. Das angek\u00fcndigte Gesicht lautet folgenderma\u03b2en : der, der kommen soll, wird kommen. Er wird sich nicht versp\u00e4ten<\/em><\/strong>. Das ist ein unbedingt sicheres Ereignis : die herrliche Wiederkunft des Herrn.<\/p>\n

Treue, Vormarsch oder R\u00fccktritt?<\/h4>\n

Zwei Haltungen werden einander gegen\u00fcber gestellt: Treue<\/strong> und Vormarsch oder Abfall<\/strong>, R\u00fccktritt.<\/p>\n

Der Gerechte wird aus Glauben leben<\/strong>\u00a0\u00a0<\/em>(Wer mir die Treue h\u00e4lt und das Rechte tut, rettet sein Leben ). Dieser Glaube beginnt bei der Bekehrung und dauert so an, es ist ein Glaube, der seine Treue in den Schwierigkeiten, im Leiden und sogar im Ausbleiben einer Errettung unter Beweis stellt, wie es auch einige der Glaubenshelden in Hebr\u00e4er 11 taten.<\/p>\n

Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben<\/strong><\/em>. Wer sich zur\u00fcckzieht ist der, der kneift, der versagt.<\/p>\n

Ein lebensgef\u00e4hrliches Risko<\/h4>\n

Der Schreiber ermahnt die, die versucht sind, dem Leiden und der Entt\u00e4uschung auszuweichen, indem sie sich auf sich zur\u00fcckziehen, sich verstecken und sich von der Gemeinde absondern. F\u00fcr sie ist das der Weg in den Verrat, den Abfall.<\/p>\n

Wir geh\u00f6ren nicht zu den Menschen, die den Mut verlieren und deshalb zugrunde gehen. Vielmehr geh\u00f6ren wir zu denen, die treu bleiben und das Leben gewinnen.<\/em><\/p><\/blockquote>\n

Diese Mahnung gegen den Abfall kommt einem f\u00fcr Christen in einer Krisenlage streng vor. Aber der Schreiber empfindet eine leidenschaftliche seelsorgerliche Anteilnahme f\u00fcr sie. Mit seinem \u00ab wir \u00bb stellt er sich an ihre Seite, er spricht die Zuversicht aus, dass sie trotz allem durchhalten und den Glauben und die ausdauernde Treue aufrecht halten werden, bis sie der Herr zu sich nimmt.<\/p>\n

Aufruf zum Glauben in tragischen Umst\u00e4nden<\/h2>\n

Inwiefern betrifft uns heute Habakuks Aufruf zum Glauben, den der Schreiber des Hebr\u00e4erbriefs aufgreift\u00a0? Ist es ein Drama der Geschichte, ein ungleicher Zusammenstoss zweier Kulturen der fernen Antike, Unvereinbarkeit der Werte f\u00fcr eine christliche Kirche, die sich mit der heidnischen Welt des 1. Jahrhunderts konfrontiert sieht. Dramen und Konflikte gibts es schon jahrhundertelang und h\u00f6ren bei weitem noch nicht auf.
\nDiese Texte k\u00f6nnen uns auch pers\u00f6nlicher ansprechen\u00a0: solche tragischen Situationen beschreiben die Autoren der Bibel nicht einfach, sie haben sie selber mit den Leidenden miterlebt.<\/p>\n

Leiden und dennoch Glaube und Hoffnung<\/h3>\n

Mit all der F\u00fcrchterlichkeit seines Dramas hat diese Welt sozusagen an Habakuks Haut geklebt und ihn sogar zum Schreien vor Unverst\u00e4ndnis und Not gebracht. Nein, Gott verwirft das Aufschreien seiner Kinder nicht, wenn sie ihre Klagen vor ihm aussch\u00fctten. Nein, er fordert keinen unersch\u00fctterlichen, n\u00fcchternen Glauben, der sich als f\u00fcr Leid unerreichbar ausgeben w\u00fcrde. Sicher hat Habakuk unter Unverst\u00e4ndnis gelitten: wer hat seine Prophetie geh\u00f6rt und dann sein Benehmen ver\u00e4ndert, wer hat Glauben und Treue zu Gott gew\u00e4hlt, all dem zum Trotz, was kommen sollte? Einige schon, aber sicher nicht die Mehrheit. Er hat gelitten, weil er als erster dessen gemahnt war, was geschehen sollte. Die anderen bildeten sich ein, sie w\u00fcrden ohne weiteres davonkommen. Er aber wusste, dass Invasion und Zest\u00f6rung unvermeidbar waren und dass er sogar selbst darunter leiden w\u00fcrde. Er stellt Fragen an Gott, ohne ihn aber je anzuklagen. Es sind wohl Schmerzensschreie, aber vor allem auch Aufschreie des Glaubens und der Hoffnung, die gegen alle Verzweiflung, alle Kompromisse erschallen, ein Schrei, der einen ersch\u00fcttern l\u00e4sst: \u201cAus Glauben wird der Gerechte leben!\u201d<\/p>\n

Der Christ f\u00fchlt sich mit einer leidenden Welt solidarisch<\/h3>\n

Habakuk kann uns helfen, Position einzunehmen als Christ, der das Selbe wie alle anderen in der Welt erlebt. Christ sein gew\u00e4hrt keine automatische Garantie, den Schwierigkeiten und dem Unheil des Lebens zu entgehen. In der Welt geh\u00f6rt ein Christ auch zu denen, die Wirtschaftskrisen, Epidemien, Kriege, Tsunamis, Erdbeben hinnehmen m\u00fcssen, wenn auch etliche manchmal wunderbar davon versehrt bleiben. All diese Katastrophen und Leiden sind Hilferufe, auf die wir verpflichtet sind, einzugehen. Nein, Christen leben nicht auf einer abgesicherten Insel. Ein Christ sitzt nicht in einem Zug, der zum Jenseits unterwegs ist, und nichts von der durchfahrenen Krisenwelt wissen will. Sich von den Leidenden fernzuhalten, sie in die Kategorie der \u201cUnbekehrten\u201d einzuordnen, um ihnen jede Hilfe zu verweigern, ist einfach sch\u00e4ndlich. Seien wir aufmerksam auf die Bed\u00fcfrnisse an materieller und seelicher Unterst\u00fctzung in unserer Umgebung wie auch in der Ferne! Wir k\u00f6nnen wenigstens beten, ein Wort zur Ermunterung sagen, aber wir k\u00f6nnen uns auch tatkr\u00e4ftig einsetzen. Es gibt genug christliche und andere Wohlt\u00e4tigkeitswerke, bei denen wir mithelfen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Ein weitsichtiger Blick<\/h3>\n

Es sind auch Aufrufe zur Busse, nicht nur an die anderen, an die, die Gott nicht kennen und sich zu ihm hinwenden m\u00fcssen. Aufrufe zur Busse, zur Wachsamkeit, an einen jeden, auch an mich, wenn ich nicht treu zu meiner Hoffnung stehe, wenn ich in meinem Glauben nachlasse, weil Gott nicht nach meiner Auffassung und meiner Erwartung geantwortet hat.
\nHabakuk schaut weit \u00fcber das Unmittelbare hinaus: Gott wird seine Gerechtigkeit fr\u00fcher oder sp\u00e4ter walten lassen. Er trifft eine verpflichtende Wahl: sich im Herrn freuen, Gott loben, anstatt sich zu beklagen.<\/p>\n

\u201cNoch gibt es keine Feigen oder Trauben, noch kann man keine Oliven ernten, noch w\u00e4chst kein Korn auf unseren Feldern und die Schafh\u00fcrden und Viehst\u00e4lle stehen leer \u2013 und doch kann ich jubeln, weil Gott mir hilft; was er zugesagt hat erf\u00fcllt mich mit Freude. Der Herr macht mich stark, auf ihn ist Verlass!\u201d<\/em> (Habakuk 3.17-18)<\/p>\n

Der Hebr\u00e4erbrief, ein schmaler Weg zwischen zwei Versuchungen<\/h2>\n

Ja, der Hebr\u00e4erbrief! Was bewirkte er unmittelbar? Haben Roms Judenchristen alle auf die Versuchung verzichtet, sich in eine bereitwillige Anpassung, ins Judentum zur\u00fcckzuziehen, zumindest vorl\u00e4ufig? Haben sich nicht andere weiterhin zu Hause verkrochen, um einer zu schwierigen Gegen\u00fcberstellung mit der Umwelt auszuweichen? Ein enger, schwieriger Weg, ein Seilt\u00e4nzerdraht zwischen zwei Versuchungen.<\/p>\n

Anpassung<\/h3>\n

Die erste Versuchung ist der R\u00fccktritt zum Judentum, ein Wert, der in der damaligen r\u00f6mischen Gesellschaft noch Ansehen genoss, die Wahl der Gem\u00fctlichkeit, um sich Probleme zu ersparen, mindestens vorl\u00e4ufig. Sich aufl\u00f6sen, sich in die Unzahl der \u201c\u2013t\u00fcmer\u201d (setzen Sie davor was ihnen gef\u00e4llt) versenken, oder das \u201c\u2013tum\u201d ohne Lebenswechsel auswechseln, vom Heidentum zum Mehrheitschristentum des Konstantin oder Karls des Gro\u03b2en. Man wird in ein \u2013tum geboren, man bleibt darin und stirbt darin, ohne sich einmal zu fragen warum.
\nAnpassung an die pluralistischen Mehrheitswerte unserer Welt! Heutzutage h\u00f6rt man kaum noch sagen \u201cIch glaube nur an den Fortschritt der Menschheit\u201d, viel \u00f6fter aber \u201cMan nehme eine Prise christliche Spiritualit\u00e4t mal hier, eine hinduistische mal da, man gebe sie zu einem wenig Esoterik und verd\u00fcnne es in eine leichte So\u03b2e religi\u00f6ser Befolgung…\u201d<\/p>\n

Abkapselung<\/h3>\n

Die zweite Versuchung ist Abkapselung, Ghettoexistenz. Nur mit Christen verkehren, aus derselben Gruppe wie meine. Mit niemand sprechen, es sei denn, um ihm evangelistische Verse zu sagen. Jede Art Geselligkeit vermeiden. Das sieht \u00fcbertrieben aus, so etwas sieht man nicht oft, zum guten Gl\u00fcck, aber es gibt es trotzdem.<\/p>\n

Was ist das rechte Verhaltensmuster f\u00fcr einen Christen?<\/h3>\n

Verd\u00fcnnung, nein! Abkapselung, auch nicht! Dann Zeugnis mit allen verf\u00fcgbaren Mitteln? Sich zuerst einmal in freundliche, dauerhafte und aufrichtige Geselligkeit mit seiner Umgebung im Viertel, im Dorf, in der Stadt einlassen. Dann sich die Grundlagen des christlichen Glaubens klar festlegen: vor allem Fleischwerdung, Tod und Auferstehung Christi. Wissen warum man Christ ist. Und das dann vertiefen. Es in klarer, ungezwungener Sprache erkl\u00e4ren k\u00f6nnen. Das hilft einem, ein echtes, lebendiges, einfallsreiches Zeugnis abzugeben, das auf die Dauer verpflichtet und die Person achtet. Vor Christi Kreuz halten die G\u00f6tzen des Pluralismus nicht Stand, man braucht aber oft lange Stunden Geduld und Freundschaft, bis es zugegeben wird. Und Jahre k\u00f6nnen manchmal vergehen, bevor eine sichtbare Ver\u00e4nderung eintritt. Wer wird das Risiko eingehen, auf dem gespannten Seil vorzur\u00fccken? Sicher die christliche Gemeinde, aber durch jeden von uns und zuerst durch mich.<\/p>\n

C.S.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Christen, die versucht sind, abzufallen oder sich abzukaspeln, fordert der Schreiber des Hebr\u00e4erbriefs, wie schon damals Habakuk, heraus :\u00a0Der Gerechte wird aus Glauben leben<\/em>, aber er ermahnt ihn : Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben.<\/em><\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":3887,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"ocean_post_layout":"","ocean_both_sidebars_style":"","ocean_both_sidebars_content_width":0,"ocean_both_sidebars_sidebars_width":0,"ocean_sidebar":"","ocean_second_sidebar":"","ocean_disable_margins":"enable","ocean_add_body_class":"","ocean_shortcode_before_top_bar":"","ocean_shortcode_after_top_bar":"","ocean_shortcode_before_header":"","ocean_shortcode_after_header":"","ocean_has_shortcode":"","ocean_shortcode_after_title":"","ocean_shortcode_before_footer_widgets":"","ocean_shortcode_after_footer_widgets":"","ocean_shortcode_before_footer_bottom":"","ocean_shortcode_after_footer_bottom":"","ocean_display_top_bar":"default","ocean_display_header":"default","ocean_header_style":"","ocean_center_header_left_menu":"","ocean_custom_header_template":"","ocean_custom_logo":0,"ocean_custom_retina_logo":0,"ocean_custom_logo_max_width":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_width":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_width":0,"ocean_custom_logo_max_height":0,"ocean_custom_logo_tablet_max_height":0,"ocean_custom_logo_mobile_max_height":0,"ocean_header_custom_menu":"","ocean_menu_typo_font_family":"","ocean_menu_typo_font_subset":"","ocean_menu_typo_font_size":0,"ocean_menu_typo_font_size_tablet":0,"ocean_menu_typo_font_size_mobile":0,"ocean_menu_typo_font_size_unit":"px","ocean_menu_typo_font_weight":"","ocean_menu_typo_font_weight_tablet":"","ocean_menu_typo_font_weight_mobile":"","ocean_menu_typo_transform":"","ocean_menu_typo_transform_tablet":"","ocean_menu_typo_transform_mobile":"","ocean_menu_typo_line_height":0,"ocean_menu_typo_line_height_tablet":0,"ocean_menu_typo_line_height_mobile":0,"ocean_menu_typo_line_height_unit":"","ocean_menu_typo_spacing":0,"ocean_menu_typo_spacing_tablet":0,"ocean_menu_typo_spacing_mobile":0,"ocean_menu_typo_spacing_unit":"","ocean_menu_link_color":"","ocean_menu_link_color_hover":"","ocean_menu_link_color_active":"","ocean_menu_link_background":"","ocean_menu_link_hover_background":"","ocean_menu_link_active_background":"","ocean_menu_social_links_bg":"","ocean_menu_social_hover_links_bg":"","ocean_menu_social_links_color":"","ocean_menu_social_hover_links_color":"","ocean_disable_title":"default","ocean_disable_heading":"default","ocean_post_title":"","ocean_post_subheading":"","ocean_post_title_style":"","ocean_post_title_background_color":"","ocean_post_title_background":0,"ocean_post_title_bg_image_position":"","ocean_post_title_bg_image_attachment":"","ocean_post_title_bg_image_repeat":"","ocean_post_title_bg_image_size":"","ocean_post_title_height":0,"ocean_post_title_bg_overlay":0.5,"ocean_post_title_bg_overlay_color":"","ocean_disable_breadcrumbs":"default","ocean_breadcrumbs_color":"","ocean_breadcrumbs_separator_color":"","ocean_breadcrumbs_links_color":"","ocean_breadcrumbs_links_hover_color":"","ocean_display_footer_widgets":"default","ocean_display_footer_bottom":"default","ocean_custom_footer_template":"","ocean_post_oembed":"","ocean_post_self_hosted_media":"","ocean_post_video_embed":"","ocean_link_format":"","ocean_link_format_target":"self","ocean_quote_format":"","ocean_quote_format_link":"post","ocean_gallery_link_images":"on","ocean_gallery_id":[],"footnotes":""},"categories":[84],"tags":[97,98,99,100,101,102,103],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3842"}],"collection":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3842"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3842\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media\/3887"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3842"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3842"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/billetdetheo.com\/theosnotizen\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3842"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}